Esmoraca, an Aschermittwoch 2010

Blick auf meine Pfarrei EsmoracaLiebe Missionsfreunde!

Nach langer Zeit, „Schuld“ daran ist mein Heimaturlaub, soll euch wieder einmal ein „traditioneller“ Rundbrief erreichen. Ich hoffe, ihr seid alle soweit wohlauf! Wie ihr auf dem Foto seht, bin ich wieder gut nach Esmoraca zurückgekehrt.

In Deutschland durfte ich viele schöne, aber auch arbeitsintensive Wochen verbringen. Für die bevorstehende Renovierung unserer Pfarrkirche sowie viele andere Projekte mußte ja etwas gesammelt werden. Ich habe mich gefreut, vielen von euch wieder einmal begegnet zu sein, auch wenn die gemeinsamen Stunden immer schnell vorüber waren. Unvergeßlich bleibt mir der Besuch beim Hl. Franziskus in Assisi, der ja der Pfarrpatron von Esmoraca ist, zu Beginn meines Heimaturlaubes.

Auch wenn ich schon oft geflogen bin, war es mir beim Rückflug zum ersten Male passiert, daß ich im Morgengrauen in La Paz ohne Koffer dastand. Schuld daran war die Lufthansa, die in Frankfurt beim Abflug nicht in der Lage war, meine Koffer bis La Paz zu beordern. LH hatte in den frühen Morgenstunden keinen Zugang ins System der peruanischen Linie TACA gefunden, mit der ich von Caracas nach La Paz weiterflog. Nun, nach zwei Tagen bangen Wartens waren die Koffer unversehrt nachgekommen.

Von La Paz ging es dann in acht Stunden Autofahrt nach Potosí, von dort brauchten wir nach Tupiza weitere sechs Stunden, und die restlichen 120 km nach Esmoraca legten wir in fünf Stunden zurück; was von den miserablen Straßen spricht.

schlechte WegeIn Esmoraca mußte erst einmal das Pfarrhaus „aufgeräumt“ und geputzt werden, da es die in meiner Abwesenheit dort wohnende Lehrerfamilie mit diesen Dingen nicht so genau genommen hatte. Auch das FM-Radio sowie den TV-Kanal 11 fand ich zunächst „out of order“ vor. Ebenfalls mußte die Funkantenne runtergeholt werden, ein Kabel war lose. Ohne Amateurfunk kann ich mich von Esmoraca aus derzeit nicht kommunizieren. Das einzige Telefon im Ort ist schon seit Monaten kaputt. Wer in einem Notfall telefonieren will, muß eine Stunde zu einer kleinen von ein paar Gehöften umgebenen Schule rauflaufen und dann erst ‘mal schauen, wer den Schlüssel zum Raum hat, wo’s Telefon drinnen steht. Derweil es nach meinem Rückflug in Deutschland feste geschneit hat, erfreuen wir uns hier durchweg hochsommerlicher Temperaturen. Um die Mittagszeit klettert das Thermometer in meinem Arbeitszimmer oft bis 30 Grad C, und dies auf 3.520 m Höhe. Die hohen Temperaturen führen aber auch zu heftigen Gewittern und Regenfällen, die Flußläufe und Wege dann unpassierbar werden lassen.

Sobald wir in Esmoraca neue Ortsautoritäten haben, auf diese bauen unsere guten Leut‘ eben, wird die Renovierung der Pfarrkirche in Angriff genommen. In Deutschland hatte ich ja auch dem Hilfswerk ADVENIAT in Essen einen Besuch abgestattet, wo mir ein Sümmchen für die Pfarrkirche in Aussicht gestellt wurde. Da das Wolfram-Bergwerk oberhalb von Esmoraca wegen fehlender Rentabilität auf unbestimmte Zeit geschlossen wurde und so viele Minenarbeiter mit ihren Familien auf Suche nach Arbeit wegziehen, werden wir, was die Renovierung der Pfarrkirche betrifft, wohl kleinere Brötchen backen müssen Die Kirche wird neu verputzt sowie ein neues Dach erhalten. Ebenfalls soll der Kirchturm aufgestockt werden. Eine anfangs geplante Verbreiterung des schmalen Kirchenschiffes würde für ein Dorf wie Esmoraca mit derzeit schrumpfender Einwohnerzahl zu viel kosten, zumal ja auch noch andere Projekte anstehen.

„Karneval in Esmoraca“ am Karnevalsdienstag schmückt und „begießt“ man seinen Besitz.Bezüglich meiner zweiten Pfarrei Talina, wo ich der Pfarradministrator bin, hat sich eine Änderung ergeben. Ich hatte dem Bischof vorgeschlagen, die Pfarrei in zwei Einheiten aufzuteilen, wovon ich eine übernehme. Zu meinem Teil gehören Pfarrhaus mit der „Schatzkammer“ sowie die Pfarrkirche. Der andere Teil wird von einem Kollegen in Villazón besucht. Ganz Talina war mir zu viel geworden, da ich, um all die dortigen Dorffestchen zu besuchen, nur noch im Auto gesessen wäre. Große Sorge bereitet mir allerdings die Sicherheit der „Schatzkammer“ mit den vielen sakralen Kunstgegenständen, wo ein Blitzeinschlag die Alarmanlage außer Betrieb gesetzt hat. Und die kann man in unseren Breiten nicht so einfach reparieren lassen. So hoffen wir, daß der Pfarrpatron, der Hl. Johannes der Täufer, eben potenzielle Diebe fernhält.

Seit Ende Januar dieses Jahres hat die Diözese Potosí einen neuen Bischof. Der bisherige Weihbischof, Mons. Ricardo Centellas, hat die Diözesanleitung übernommen. Mons. Ricardo kennt unsere Pfarreien, er hatte mich auch in Esmoraca ins Pfarramt eingeführt, so daß wir, denke ich, in ihm einen jungen und dynamischen Bischof bekommen haben. Zu seiner Amtseinführung war ich trotz schlechten Wetters nach Potosí gefahren.

Noch viel gäbe es zu berichten, doch ist auch die zweite Briefseite bald voll. Allen, die meine Missionsarbeit sowohl mit ihrem Gebet als auch materiell unterstützen und begleiten, in Deutschland wie auch zu Weihnachten über die Missionsprokur Knechtsteden, durfte ich wieder viel Solidarität von euch erfahren, sage ich wie schon so oft: ein HERZLICHES VERGELT`S GOTT!!!

Ich wünsche euch allen Stunden geistlicher Besinnung und Erneuerung in der Fastenzeit, der dann ein GESEGNETES OSTERFEST sowie ein FROHES PFINGSTEN folgen mögen.

Euer
P. Dietmar Krämer

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Ermoraca & Mojinete, gehören zur Diözese Potosí

Bischof Diözese Potosí

"Die Pfarreien “San Francisco de Asis” von Esmoraca und Mojinete, gehören zur Diözese Potosí in Bolivien, deren Bischof jetzt Monseñor Ricardo Centellas ist."

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Missionsspenden: zugunsten einer vielseitigen und lebendigen Pfarrarbeit, sowie Instandsetzung bzw. Neubau verschiedener Kapellen. Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist, Pax-Bank Köln Iban: DE29 3706 0193 0021 7330 32 BIC: GENODED1PAX Wichtig mit Vermerk für Padre Dietmar Krämer Bolivien. Sollte es mit der Spendenbescheinigung ‘mal nicht klappen, schickt Frau Bachfeld von der Missionsprokur, Tel.: 02133-869144 oder Email: bachfeld@spiritaner.de auf Anfrage dann die gewünschte Bescheinigung.