Herzlich willkommen bei der
kath. Pfarrei Llica
"Nuestra Señora de la Asunción" Mariä
Himmelfahrt
kath. Pfarrei Tahua "San Juan Bautista" Johannes
der Täufer
Llica/Tahua - Prov. Daniel Campos - Potosí - Bolivia
Alpaka Pullover aus Llica
Bolivien
Frauen
einer Pfarrei
in Bolivien stricken wertvolle Alpaka-
Pullover, um die Zukunft der Seelsorge
sichern zu helfen |
Suyanja-
ein Projekt mit Vision |
"Hilfe
zur Selbsthilfe" kann zum hohlen Geschwätz
werden, wenn keine klaren Zielvorstellungen und kein
Standvermögen bestehen. Pfarrer Dietmar Krämer und
sein Freund Wilfried Puhl-Schmidt ("Don
Wilfredo") haben ein Projekt erarbeitet, welches
nach 5 Jahren Nachdenken und auch Frust nunmehr
konkrete Früchte bringt.
Wer
ist Pfarrer Dietmar Krämer?
Er ist
katholischer Priester aus der Diözese Freiburg. Acht
Jahre war er Pfarrer in Brasilien. Seit 6 Jahren
leitet er die Pfarrei Llica- Tahua im ärmsten Teil
des Hochlandes von Bolivien. Dort ist er nicht nur
Priester und Seelsorger, sondern auch
Entwicklungshelfer und Mann für alle Fälle. Unter
anderem liegt es ihm am Herzen, dass die Christen
seiner Pfarrei in Zukunft die Seelsorge auch durch
eigenes wirtschaftliches Engagement ermöglichen.
Wer
ist Don Wilfredo?
Er ist
Inhaber einer Kerzenmanufaktur und engagierter Christ
der Gemeinde St. Märia in Kehl/Rhein. Seit
Jugendzeiten interessiert ihn Südamerika mit seinem
schweren Erbe aus kolonialer Vergangenheit und seinem
oft schändlichen missbrauchtem Christentum. Durch
Zufall ("Zufälle sind die Spuren Gottes")
lernte er Pfarrer Krämer kennen, und beide
entwickelten in langen Gesprächen den Gedanken, dass
materiell- soziale und kirchlich- Pastorales
Engagement wesentlich zusammengehören.
Wer ist Dona Lidia Morales?
Sie ist
eine kirchlich und politisch sehr engagierte Frau.
Von Beginn an stand sie hinter den beiden
Gesichtspunkten des Alpaka Pullover- Projektes. Viel
Zeit investiert sie, um in den Dörfern, die zur
Pfarrei gehören, den Sinn des Projektes zu erklären
und dafür zu werben.
Was ist
Suyanja?
Dieses
Wort aus einer alten Andensprache bedeutet soviel wie
"Hoffnung- Zukunft- Neubeginn".
Wie
sieht das Projekt aus?
Zunächst
einmal kaufen Pfarrer Krämer und Don Wilfredo 100%
reine ungefärbte Alpakawolle. Diese Wolle wird an
jene Frauen der Pfarrei verteilt, welche den
eigentlichen Sinn des Projektes mittragen möchten.
Sie haben gelernt mit Strickmaschinen umzugehen und
werden, von Dona Lidia begleitet. Sie nimmt auch die
strenge Endkontrolle. In der Anfangsphase floss so
manche Träne, weil es den Pullovern an Qualität
fehlte.
Welche
Gesichtspunkte hat das Alpaka-Pulloverprojekt?
Zunächst
einmal ermöglicht es den Frauen, das Einkommen der
Familie aufzubessern und möglicherweise das
Abwandern in die Slums einer Großstadt zu
verhindern.
Ein anderer Gesichtspunkt ist genauso wichtig. Wie in
Europa, so hängt auch in Südamerika das kirchliche
Leben sowohl vom Geld, als auch vom Engagement der
Gemeindemitglieder ab. Pfarrer Krämer erhält das
Geld aus Europa. Doch wer finanziert einmal seine
bolivianischen Nachfolger?
Wer
finanziert die Katecheten?
Wer
koordiniert später einmal die Aktivitäten und
Geistgaben der Gemeinde? Gerade im Hochland Boliviens
ist der Priester die zentrale Figur im Gemeindeleben.
Die Gemeinde von Llica/Tahua möchte in späterer
Zukunft auch aus eigener Kraft den Lebensinhalt eines
Priesters sichern helfen.
Kurz
gesagt und ganz konkret!
Der aus
dem Projekt Suyanja erwirtschaftete Gewinn geht zum
größten Teil an die Familien der strickenden
Frauen. Die anderen Teile wandern innerhalb der
Pfarrei in einem Fond. Dieser soll einen Grundstock
bilden, um auch auf längere Sicht die Pfarrei zu
erhalten. Ein bolivianischer Priester z.B. könnte
einmal später einen Teil seines Lebensunterhaltes
aus dem Fond beziehen. Wer also einen Pullover aus
dem Projekt bestellt, engagiert sich in zweifacher
Hinsicht: für soziale und langfristige Belange der
Seelsorge in der konkreten Gemeinde Llica/Tahua.
Was ist
Alpaka?
Es
gehört wie sein naher Verwandter, das Lama zur
Familie der Kamele und lebt vorzugsweise in Höhen,
von 4000m. Seine Wolle gehört zum feinsten und
wertvollsten Material, welches der liebe Gott gegen
Kälte wachsen lässt. Wer zum ersten Mal einen
Alpaka-Pullover trägt, hat das Gefühl, so etwas wie
atmende wohlige Wärme zu spüren.
Keine Kunstfaser hat das gewisse etwas 100% reiner
Alpaka- Wolle.
Utopie
oder vorausschauende Planung?
Die
beiden Initiatoren des Pulloverprojektes gehen von
dem fast utopischen Gedanken aus, dass eine konkrete
Pfarrei in Bolivien es schafft, mit eigenen
materiellen Beiträgen die christliche Verkündigung
sichern zu helfen.
Wohl gemerkt: Nicht allein der materiell-soziale
Aspekt beseelt das Projekt, sondern auch das
wirtschaftliche Engagement der Strickerinnen für die
eigentlichen Belange der Pfarrei, die es zu fördern
gilt.
Binsenweisheit ist es zu sagen, dass die Weltkirche
nur durch die vielen kleinen Ortskirchen bis in die
entlegensten Winkel der Erde sichtbar wird. Man möge
es nun nicht als plumpe Werbung betrachten, wenn wir
unser Alpaka-Pullover- Projekt als echte Hilfe zur
Selbsthilfe verstehen, damit eine kleine Ortskirche
in Bolivien sich aus eigenen Kräften erhält.