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Herzlich willkommen bei der
kath. Pfarrei Llica
"Nuestra Señora de la Asunción" Mariä
Himmelfahrt
kath. Pfarrei Tahua "San Juan Bautista" Johannes
der Täufer
Llica/Tahua - Provincia Daniel Campos - Potosí -
Bolivia
Abenteuerfahrt von La Paz nach Llica
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Datum: 18.01.2006 23.45
Uhr
Endlich hat bei uns die Regenzeit eingesetzt,
eine Freude für die "campesinos",
eine Qual für die Autofahrer ...
Letzten Samstag sollte es von La Paz, wo
wieder einiges zu erledigen angestanden hat,
nach Llica zurückgehen. Tags zuvor hatten
wir per Telefon allerdings erfahren, dass es
in Llica und Umgebung stark regnet. Also
fuhren wir in La Paz entsprechend früh los.
Vor Oruro platzte uns der rechte
Hinterreifen, was bei meinen
"Fahrkünsten" allerdings kein
größeres Problem darstellte. Von 100
Stundenkilometern brachte ich das Auto sauber
zum Stehen. In Oruro kauften wir dann einen
gebrauchten Reifen ein, der nach 2 Stunden
Arbeit schließlich auch auf der Felge war.
"Lohnt es sich noch, nach Llica
weiterzufahren oder bleiben wir in
Oruro", das war die Frage. Auf Drängen
meines Beifahrers, des Katecheten Noel,
wagten wir die Weiterfahrt. |
Dunkle
Regenwolken in Fahrtrichtung verhießen
allerdings nichts Gutes. Bis kurz vor Salinas
de Mendoza kamen wir gut voran, ein vom Regen
angestiegener Fluss verhinderte aber die
Einfahrt. Mit Vierradantrieb wagten wir
trotzdem die Durchquerung und kamen auch in
den Ort. Nun war die Frage, fahren wir über
den unter Regenwasser stehenden Salar weiter
nach Llica oder über Bergketten. Ich
entschied mich fürs Letztere. Inzwischen
hatte sich ein weiteres Auto zu uns gesellt.
Einige Kilometer hinter Salinas mussten wir
wiederum ein knappes Stündchen an einem
Flüsschen warten, bis der Wasserpegel soweit
gesunken war, dass wir es durchqueren
konnten. Ein weiteres sogar ausgepflastertes
Flussbett durchquerten wir auch noch, dann
blieb aber unser Auto stehen. Im Lichte
meiner Taschenlampe, inzwischen war es dunkel
geworden, und bei strömenden Regen,
versuchte der Fahrer des uns begleitenden
Wagens, ein Mann mit mechanischen
Kenntnissen, sein Bestes, um unser Wägelchen
wieder zum Laufen zu bringen, zunächst aber
ohne Erfolg. Da in keinem der beiden Wagen
ein Abschleppseil zu finden war, fuhren wir
mit dem anderen Auto ins nahe gelegene Dorf
Luca, um uns ein Abschleppseil zu leihen. Mit
diesem kehrten wir zu unserem Wagen zurück
und nach einem letzten Versuch am Verteiler
und unter Anrufung aller Heiligen, sprang
unser Auto wieder an. Inzwischen war es schon
22:00 Uhr geworden. Im Weiteren überquerten
wir erfolgreich im Scheinwerferlicht eine
Bergkette und gelangten schließlich in eine
Ebene, die mit an die 50 cm hohen
Regenwasserseen bestückt war. Mit
Vierradantrieb und viel Glück gelangten wir
gegen Mitternacht nach Palaya. Und von dort
ist es unter normalen Bedingungen ein
Katzensprung nach Llica. Diesmal brauchten
wir aber etwas länger, da wir an einer
Stelle erst den verschütteten Weg
freischaufeln mussten. Doch, "last not
least", fuhren wir überglücklich gegen
2 Uhr morgens in den Pfarrhof ein. Anstatt
der üblichen 10 Fahrtstunden waren wir
diesmal eben fast das Doppelte unterwegs
gewesen. Die Odyssee hatte zumindest ein
gutes Ende gefunden.
Morgen will der Pfarrsportclub Bayern Munich
auf Einladung in die benachbarte chilenische
Stadt Pica fahren. Bis zur chilenischen
Grenze stehen uns wohl weitere Abenteuer
bevor. Doch davon später. Und zunächst
müssen ja auch erst 'mal die Sportler nach
Llica kommen, d.h., den auf 130 km unter
Wasser stehenden Salar von Uyuni durchqueren.
Mit herzlichem Gruß aus dem verregneten
Llica
euer P. Dietmar.
zu meinen neuen Seiten
Direcciones:
P. Dietmar
Krämer, Casilla 194, Tupiza, Bolivien
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