Herzlich willkommen bei der
kath. Pfarrei Llica
"Nuestra Señora de la Asunción" Mariä
Himmelfahrt
kath. Pfarrei Tahua "San Juan Bautista" Johannes
der Täufer
Llica/Tahua - Provincia Daniel Campos - Potosí -
Bolivia
|
Nachrichten von
Padre Dietmar Krämer
in Llica Bolivien
E-Mail Adressen:
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http://www.llica-bolivien.de/ |
Wichtig:
Senden Sie längere Mails über
DIETKRAEMER@YAHOO.DE Adresse da die
Funkmailbox nur kurze Mitteilungen via
Kurzwelle senden kann. CP4PG@winlink.org wird
in den USA, vom Internet via Amateurdatenfunk
nach Bolivien weitergeleitet.
Um SPAM zu vermeiden, verlangt das
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Registrierung unter: www.winlink.org/accept Ohne diese wird
keine Mail an meine Funkadresse
weitergeleitet. |
Llica,
im November 2005
Liebe Missionsfreunde, liebe
Dreifaltigkeitsgemeinde Offenburg
Gerne
komme ich immer wieder der Einladung nach, zu ihrem
Pfarrbrief einen kleinen Artikel beizusteuern. Es ist
doch schön, als ehemaliger Dreifaltigkeitskaplan
auch nach bald 25 Jahren immer noch etwas Kontakt mit
Ihnen in Dreifaltigkeit zu haben. Und interessant
macht es das Ganze auch, dass unsere Welten doch sehr
verschieden sind. Sie in Old Germany, und ich
versuche in einer entlegenen Ecke des bolivianischen
Hochlandes das Fähnchen christlichen Glaubens
hochzuhalten. Drüben wie hier haben wir es damit
nicht immer leicht, auch wenn die Schwierigkeiten
unterschiedlicher Natur sind.
Unsere Problematik lässt sich per Internet, was
gelegentlich auch in Llica funktioniert,
dokumentieren. Ich brauche dazu nur auf der Webseite
der Tageszeitung von Oruro (www.lapatriaenlinea.com) im Sucher des Titelblattes
das Stichwort Llica eingeben. Allein im
September trat Llica gleich dreimal unrühmlich in
die Schlagzeilen. Meine Rundbriefleser werden es
erraten, warum. Bei einer Kontrolle im Linienbus von
Oruro nach Llica wurde die Drogenpolizei mit 14 kg
Kokainpaste fündig, und kurz darauf wurden im Bus
von Uyuni nach Llica 8 kg Marihuana sicher gestellt.
Ein paar Tage später lieferten sich vor den Toren
Llicas 15 chuteros, als Autoschmuggler
ein Feuergefecht mit dem bolivianischen Zoll,
erfreulicherweise nur ein Toter sowie ein Verletzter.
In diesem sozialen Umfeld, die Folge von fehlendem
Recht und Ordnung, müssen und wollen wir
uns als Pfarrei behaupten. Natürlich ist die Zahl
der wirklichen Delinquenten klein, doch finden diese
unter der durchweg ärmlichen Landbevölkerung sowie
den meist aus einfachen Familien kommenden Studenten
der Lehrerausbildungsstätte schnell Helfershelfer.
Beträgt der Tageslohn für Feldarbeit an die 3
, verdient ein Chauffeur, der ein
Schmuggelauto von der chilenischen Grenze
ins Landesinnere bringt, in 2 Tagen an die 150
Dollar, vom Drogenhandel ganz zu schweigen. Das so
genannte schnelle Geld führt natürlich
zu einer Verrohung der Menschen, ob jung oder alt,
sowie dem Abhandenkommen von Rechtsgefühl; der Zweck
heiligt ja die Mittel. Die Normal, die
Lehrerausbildungsstätte also, leidet in diesem
Umfeld unter zunehmendem Alkoholismus in ihren Reihen
sowie Promiskuität unter den Studenten.
Als Pfarrei haben wir in dieser Situation natürlich
auch keine Patentlösungen, weder bin ich Polizist
noch bewirke ich mit meinen 6 Stunden ehrenamtlichen
Ethikunterrichtes an der Lehrerschule Wunder. Doch
wir sind als christliche Gemeinde mit vielerlei
Aktivitäten eben präsent und wollen Zeichen der
Hoffnung setzen. Und wer in Llica eine Sonntagsmesse
besucht, sieht sich in einer vollen Kirche mit zu 70%
Jugendlichen.
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Kinderfest
am Hl. Abend |
Die
Herausforderungen für eine christliche Gemeinde sind
in Offenburg verschieden, Drogen- und Warenschmuggel
gehören, Gott sei Dank, nicht zu ihrem Alltag, an
70% Jugendliche in den Gottesdiensten kommen sie aber
auch nicht ran.
Soviel zu unserer Welt, etwas alternativ
geschildert. Besser würden zur Advents-, bzw.
Weihnachtszeit natürlich heile Berichte
passen, dass Dank der Pfarrei beispielsweise an die
30 Kindergartenkinder von Studenten ein warmes
Mittagessen bekommen. Ja, und kürzlich hatten wir
eine wirklich schöne Erstkommunionsfeier mit 30
Jugendlichen vom Colegio, dem hiesigen Gymnasium
Im kommenden Jahr werde ich mein silbernes
Priesterjubiläum feiern. 20 Jahre meines
priesterlichen Dienstes habe ich in Lateinamerika
verbracht, sei es im Amazonas-Urwald Brasiliens oder
auf dem Hochland Boliviens. Kein Tag davon hat mich
gereut!
Winterliche Stimmung gehört bei Ihnen zur
Adventszeit, wir hier freuen uns über einen kalten
Frühling. Trotz der bald 4000 m Höhe schlagen die
Bäumchen aus, beginnt es zaghaft zu grünen.
Auch wenn Materialismus, Konsumismus und Korruption
die Welt bestimmen, mit der Geburt des Jesuskindes in
der Krippe hat eine Wende eingesetzt
und wir,
seine Gläubigen, wo auch immer auf der Welt, wollen
sein Werk fortsetzen und zur Vollendung bringen.
Und so wünsche ich ihnen allen eine besinnliche
Adventszeit, ein FROHES WEIHNACHTSFEST und ein
GESEGNETES NEUES 2006, was uns, si Dios
quiere, ein Wiedersehen bescheren wird. Denn
ein bisschen möchte ich mein Silbernes auch in der
Heimat nachfeiern.
Nochmals mit herzlichen Grüssen und in Dankbarkeit
Mit herzlichen Grüssen und in Dankbarkeit
Padre Dietmar Krämer
zu
meinen neuen Seiten
Direcciones:
P. Dietmar Krämer,
Casilla 194, Tupiza, Bolivien